Müsste ich wählen zwischen einem Abendessen in gemütlicher Runde oder zu zweit mit dem Liebsten, egal wo, doch mit anschließendem Strandspaziergang inklusive Sonnenuntergang, ich würde nicht zögern. Besonders nicht nach einem Tag wie heute. Nach dem gestrigen Hinreisetag an den nördlichsten Zipfel Frankreichs, an den Pas-de-Calais, waren wir nach dem offiziellen Empfang um 17 Uhr im Fussballstadion glücklich, als wir endlich unsere Hotelzimmer betreten durften.
Und heute gleich wieder früh aufstehen, denn Irgendlink musste bis 11 Uhr die Hängung seiner Ausstellung vollendet haben. Dass ich ihn dabei unterstützte, war selbstverständlich. In der Kunstschule von Boulogne-sur-Mer, ganz in der Nähe der klassischen alten Stadtmauer auf dem Hügel sind noch bis morgen Abend sowohl seine Werke – ein Querschnitt seiner Reise ums Meer 2012, die er von Boulogne-sur-Mer aus startete –, als auch jene des Zweibrücker Kunstvereins zu sehen. Wegen der etwas speziellen Hängung, die Irgendlink geplant hatte, brauchte er beschraubbare Wände und bekam dafür – völlig überraschend – einen eigenen kleinen Pavillon zugeteilt. Wir staunten nicht schlecht über die Größe dieses Kunstkubus, wie wir das kleine schwarze Häuschen nennen. Schnell war uns klar, wie wir die Hängung optimal vornehmen könnten. Schon um zehn hing und lag alles an seinem Platz. Dank Frédéric, dem Hausmeister der Schule, konnten wir sogar die Beschriftungen fehlerfrei zweisprachig formulieren. Nach den Ansprachen, die wie immer zwar spannend aber dann doch immer viel zu lang sind, waren die beiden Ausstellungen eröffnet. Das Echo war toll.
Beim Mittagessen erhielt ich eine weitere Lektion – die erste hatte ich am Vorabend bekommen – über die Schwierigkeiten als Vegetarierin (moi-même) in Frankreich zu überleben. Zum Glück hat es in der Djembe-Gruppe, mit der wir zu Tische sassen, zwei weitere Keine-Tiere-Esserinnen. So konnten wir und gegenseitig beim Anmelden unserer Bedürfnisse unterstützen. In Frankreich, dazu am Meer, ist das wirklich sehr schwierig. Dass beispielsweise viele Vegis – wir drei – auch keine Fische essen, war dem Küchenpersonal des besagten Restaurants, das ich hier namentlich nicht nennen will, jedenfalls nicht bewusst. Nach langem Hin und Her saßen wir drei vor einem Teller weißer Hörnchenpasta. Immerhin war von unsern TischgenossInnen noch ein bisschen Reibkäse übrig geblieben. Um diesem Spießrutenlauf beim Abendessen nicht schon wieder ausgesetzt zu sein, beschlossen wir – zwar auf eigene Kosten – heute das Abendesssen zu zweit in einem Restaurant unserer Wahl, die auf eine kleine Pizzeria gefallen war, zu genießen. Zugegeben, ich habe schon bessere Pizze gegessen, aber ansonsten war alles wunderbar. Auch endlich mal nur zu zweit zu sein, war erholsam.
Nach etwa acht Kilometern UrbanArtwalk (seht dazu auch Irgendlinks heutigen Beitrag) – mit unsern Kameras quer durch die Stadt –, den vielen kleinen Begegnungen da und dort, dem genialen Afro-Trommelkonzert am Nachmittag am Strand, war ich einfach nur gesättigt … und müde. Sehnsüchtig nach Stille.
So wanderten wir zwei Strandguten vorhin eine Stunde durch den wunderbaren Sandstrand. Sonnenuntergang. Stille. Rauschen. Aus solchen Momenten wird Glück gewoben.
Bilder:
undogmatische Appspressionismen (iPhoneArt).
Irgendwann machen wir Strandspaziergänge zu zweit und bloggen darüber direkt, ohne Ringelpietz und anfassen 🙂 uahrgl, welch schauerliche Zukunft.
wenn wir das gewusst hätten! je ne regrette rien, mon amour 🙂
auf viele weitere strandspaziergänge mit dir – verbloggt oder nicht.
Mir ist das Pflichtenpaket auch manchmal auf die Nerven gefallen, als Ansprechpartnerin für den Verein und Laudatorin war es noch mehr. Aber schön, dass Ihr entwischen konntet und sich die Bilder prima gehängt haben. 🙂
wir haben ja zum glück kaum pflichten, doch ich bin einfach nicht zum herdentierchen geboren – ab und zu geht und macht spaß, wenn man um die rückzüge weiß und seine bedürfnisse ernst nimmt.
die hängung blogg ich dann später mal.
liebgrüß d u j
Ja, das kenne ich zu gut ….!
Euch einen schönen Tag, herzlich, mb
daanke, liebe mb!
herzlich d & j
Ich wünsche euch beiden eine schöne Zeit und viel Erfolg bei der Ausstellung.
Grüße und einen schönen Pfingstsonntag von Susanne
danke, liebe susanne, auch von jürgen für die wünsche und grüsse
herzlich zurück
soso & irgendlink
Viel Spaß heute noch – und vergiß nicht, dem Meer etwas von Dir zu schenken, auf daß es das weitergibt und sich an Dich erinnert.
das ist eine schöne idee! danke, das werden wir tun.
liebe grüße vom meer
soso & irgendlink
schön, dass ihr euch diese kleine Auszeit am Meer nehmen konntet und eure Bedürfnisse ernst nehmt!
gute Heimreise
herzlichst Ulli
und jetzt ne kleine siesta vorm abendessen mit den andern.
ja, ohne pausen gibts kein schönes lebenskonzert 🙂
herzlich, soso